Gezielte Streuung

“Warte nicht darauf in alternative Investments zu investieren, investiere in alternative Investments und warte.”

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Was sind Alternative Investments?

Alternative Investments (AI) sind innovative Anlagestrategien und -konzepte, die der besseren Diversifizierung und Optimierung der Rendite-Risikostruktur des Portfolios dienen. Der Begriff wird oft mit "Hedgefonds" und "Private Equity" verbunden, dabei erstreckt sich das Feld der AI jedoch ebenso auf die Bereiche "Private Debt", "Infrastruktur" oder "Rohstoffe" sowie viele weitere. 

Da keine allgemeingültige Definition existiert, findet man diverse Auslegungen. Die E.M.S. GmbH versteht unter AI die Investition in nicht traditionelle Anlageklassen (außerhalb von Aktien und Anleihen) oder die Investition in diese Anlageklassen unter Zuhilfenahme komplexer, nicht traditioneller Strategien.

Trennscharfe Einteilung der einzelnen Klassen ist häufig schwierig. Hedgefonds beispielsweise können nach Anlageklassen und -strategien kategorisiert werden (Fixed Income, Equity, etc.), ihr gemeinsamer Nenner aber ist häufig auch die Art und Weise oder der Zeitpunkt der Investition (Event Driven, Tactical, etc.). Was die Anlageklassen und -strategien eint, ist die Tatsache, dass sie bei entsprechender Portfolioallokation zu einer deutlichen Verbesserung der Rendite/Risiko-Relation beitragen. Über den Diversifikationseffekt hinaus gibt es noch weitere Merkmale, die Alternative Investments auszeichnen:

 

  1. überdurchschnittliches Renditepotential
  2. ggf. geringere Liquidität
  3. ggf. geringere Transparenz
  4. Einsatz von Hebeln und Derivaten
  5. Renditen häufig nicht normalverteilt
  6. komplexe Performance- und Risikomessung

Darüber hinaus sind die Renditen im Anleihebereich durch die weltweit stark gefallenen Zinssätze belastet, so dass sich in Kombination der beiden essentiellen Faktoren Rendite und Risiko Anlagen in Alternative Investments anbieten. So wird die Bedeutung von AI im Zeitverlauf eher zunehmen und einen größeren Raum in der Portfolioallokation von Investoren einnehmen.

Hedgefonds

Ein Hedgefonds ist ein Investmentfonds, der seine Gelder nach hochentwickelten, nicht traditionellen Strategien investiert. Hedgefonds unterscheiden sich von gewöhnlichen Investmentfonds vor allem durch ihre vielschichtigen Strategien und Anlagetechniken. Sie nutzen beispielsweise ausgefeilte Risikomanagementsysteme, Leverage zu Anlagezwecken und Short Positionen, um Marktineffizienzen zu nutzen. Letztlich kann man sagen, dass Hedgefonds in traditionelle Asset Klassen (wie Aktien und Anleihen) investieren, sie bedienen sich jedoch alternativer Strategien.

Managed Futures/CTAs

Commodity Trading Advisors ist eine in den USA staatlich reglementierte Bezeichnung für Vermögensverwalter, die ausschließlich in Terminmarktprodukte (Derivate) investieren. Die Anlagen erfolgen hauptsächlich in börsennotierte Finanz- und Warenterminkontrakte. Da Terminmarktprodukte im Vergleich zu Wertpapieranlagen nur geringe Geldbeträge binden, kann ein Großteil des Fundsvermögens am Geldmarkt angelegt sein, was jedoch nicht bedeutet, dass das Risiko dieser Anlageform gering ist.

Private Equity

Investition in das Eigenkapital oder kompletter Erwerb eines Unternehmens durch außenstehende oder betriebszugehörige Investoren. Hauptmerkmal dieses Investments ist der hohe Fremdkapitalanteil zur Finanzierung der Übernahme bzw. Beteiligung. Das dazu benötigte Fremdkapital wird durch Bankkredite und/oder die Emission von Anleihen aufgenommen. Der Kapitaldienst (Zins- und Tilgungszahlungen) der Kredite wird aus den künftigen Erträgen des Zielunternehmens oder durch den Verkauf von Unternehmensteilen gedeckt.

Private Debt

Unter Private Debt versteht man im Grundsatz alle Arten von nicht öffentlich begebenen (also privaten) Schuldtiteln. Zu den Anlageopportunitäten im Private Debt Bereich zählen z.B. Infrastrukturfinanzierungen, gewerbliche Immobilienfinan­zierungen, Aviation und natürlich Unternehmensdarlehen. Im engeren Sinn wird Private Debt auch als sogenanntes Direct Lending, also die Ausreichung von Darlehen an mittelständische Unternehmen durch ein Finanzinstitut mit Nichtbanken-Status (bspw. Asset Manager, Versicherungen oder Kreditfonds) definiert.

Infrastrukturinvestments

Infrastrukturinvestments beinhalten eine Vielzahl verschiedener Bereiche, die sehr heterogen sind und spezifische Merkmale und Risiken besitzen. Infrastrukturinvestments können auf der höchsten Ebene in einen ökonomischen und einen sozialen Bereich gegliedert werden, die sich weitergehend kategorisieren lassen. In den ökonomischen Bereich fallen die Transport- und Verkehrsinfrastruktur (bspw. Mautstraßen oder Schienen), die öffentlich regulierte Energie- und Wasserversorgung, die Kommunikationsinfrastruktur (bspw. Mobilfunk oder Satelliten) sowie die Erneuerbaren Energien. Die soziale Infrastruktur umfasst Krankenhäuser, Bildungs- und kulturelle Einrichtungen und weitere mehr. Darüber hinaus kann auch eine Unterscheidung hinsichtlich der Projektphasen, in denen sich die Investments befinden, vorgenommen werden. Greenfield-Projekte sind solche, die nicht auf eine bestehende Infrastruktur aufbauen und völlig neu geplant, konstruiert und betrieben werden. Brownfield-Projekte hingegen bauen bereits auf bestehende Infrastruktur oder Greenfield-Projekte, die in die Betriebsphase übergegangen sind bzw. kurz vor der Inbetriebnahme stehen, auf.

Real Estate

Bei einem Immobilieninvestment werden Immobilien unabhängig vom Nutzungszweck (z.B. Büro-oder Wohnimmobilien) erworben mit dem Ziel, eine Rendite zu erwirtschaften. Immobilieninvestments können per Direktinvestment erfolgen oder über spezialisierte Immobilienfonds, die wiederrum in Immobilien oder in Aktien von Immobilienunternehmen investieren. Diese können als Real Estate Investments Trust (REITs) strukturiert sein. REITs sind börsennotierte Aktiengesellschaften, die ihre Erlöse überwiegend aus der Bewirtschaftung oder dem Handel von Immobilien erzielen.

Rohstoffe

Zu Rohstoffinvestments zählen eine Vielzahl heterogener Zielinvestments. Dazu zählen klassischerweise Edelmetalle, Industriemetalle, Rohöl, Erdgas oder Agrarrohstoffe. Aufgrund der Heterogenität des Rohstoffsektors gibt es sicherlich verschiedene Wege, um Rohstoffe (Commodities) zu kategorisieren. Beispielsweise nach der Art ihrer Verwendung oder ob sie direkt konsumiert werden können oder lediglich als Arbeitsmittel bei der Herstellung anderer Produkte genutzt werden. Eine weitere Möglichkeit ist die Unterscheidung in Hard und Soft Commodities, wobei Hard Commodities nicht nachwachsende Rohstoffe sind, die sich durch ihre begrenzte Verfügbarkeit auszeichnen. Soft Commodities hingegen sind nachwachsende und verderbliche Rohstoffe. 

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